Worum geht es?

Schon seit Jahren soll die Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee saniert werden. Dass sie saniert werden soll, darüber sind sich eigentlich alle einig. Wie das Ergebnis  genau aussehen soll, darüber herrscht keine Einigkeit. Schon seit 1996 plant die  Stadt an der Königsbrücker Straße zwischen Stauffenbergallee und Albertplatz. Nachdem zunächst eine stadtverträgliche Variante beschlossen worden war, wollten CDU und FDP mit ihrer Mehrheit nach den Stadtratswahlen 1999 die Königsbrücker mit 4 Autospuren ausbauen. Ohne Radstreifen und mit extrem verengten Gehwegen.

Nicht gefragt worden waren die Anwohner. Und die stellten sich quer, demonstrierten für eine Sanierung, die für Fußgänger und Radfahrer genug Platz lässt. Im Jahr 2000 gab es deshalb auf der Königsbrücker schon einmal eine Serie von Fahrraddemos. Nur durch massive Bürgerproteste konnte diese irrwitzige Planung Autobahn Königsbrücker Straße noch gestoppt werden.

Nachdem sich 2004 die Mehrheiten im Stadtrat geändert hatten, beschloss dieser im Jahr 2006 einstimmig eine Kompromissvariante, bei der mehr Platz für Radfahrer und Fußgänger bleibt. Nun hat Frau Orosz das Genehmigungsverfahren ausgesetzt und will dem Stadtrat vorschlagen, die Königsbrücker doch vierspurig auszubauen. Wesentlich mehr Bäume müssten gefällt werden und die Enteignung von zahlreichen Grundstücken an der Königsbrücker stünde bevor. In einer Planungsvariante würde sogar das Haus der Bäckerei Rißmann an der Louisenstraße weggerissen .

Deshalb demonstrierte ein Bündnis aus ADFC , Grüner Liga , VCD , BUND , Jusos , Grüner Jugend , SPD und Grünen 17 Wochen in Folge für eine stadtverträgliche und schnelle Sanierung der Königsbrücker. Die Forderungen im Einzelnen:

1. Separate Radstreifen für den Radverkehr
2. Erhalt der alten Bäume und Vorgärten
3. Platz für Fußgänger zum Flanieren
4. Erhalt des Vorplatzes vor der Schauburg
5. Platz auf den Gehwegen für Auslagen und Tische von Cafés

Chronologie (demnächst mehr)

6. Januar 2009: Gespräch von OB Orosz mit Vertretern des SMWA. Ergebnis: nur eine vierspurige Variante ist förderfähig
12. Januar 2009: Wirtschaftsminister will “Vorhaben so fördern, wie die Stadt es will”
19. Januar 2009: Marx bereitet Umplanung für vierspurigen Ausbau vor
9. April 2009: Orosz plant vierspurige Variante
29. April 2009: Orosz: doch zweispurige Variante zur Planfeststellung eingereicht
20. Mai 2009: Die Grünen im Stadtrat beantragen Akteneinsicht
22. Mai 2009: 108 Menschen, 1 Hund auf erster Fahrraddemo
5. Juni 2009: Akteneinsicht ergibt: Stadt will Königsbrücker vierspurig bauen
20. Juni 2009: ADFC Dresden beginnt Unterschriftensammlung zur Königsbrücker
7. August 2009: Helma Orosz verspricht in der SZ Einreichung der zweispurigen Variante bis Jahresende
11. September 2009: 17. und vorerst letzte Fahrraddemo.
23. Oktober 2009: Das Amtsblatt verkündet, dass die Stadt die Planfeststellung zur zweispurigen Königsbrücker beantragt hat
4. November 2009: Der Freistaat verkündet, er wolle in jedem Fall nur eine vierspurige Variante fördern
5. November 2009: Orost verkündet, sie habe das Planfeststellungsverfahren gestoppt, was nicht stimmt.
17. November 2009: Die Landesdirektion Dresden meldet, dass sich bisher weder für eine vier- oder zweispurige Variante entschieden hat.
7. Januar 2010: Die Stadt setzt das Planfeststellungsverfahren aus.
9. Juli 2010: Ein Kommunalpolitiker der FDP spricht sich für die Sanierung der Königsbrücker Straße im Bestand aus.
17. September 2010: Verkehrsprognose 2025: keine vierstreifige Variante nötig.

Fortsetzung folgt…