Und sie bewegen sich doch! Seit Mitte Dezember kommt wieder Bewegung in die Diskussion um eines der besonders umstrittenen Dresdner Straßenbauprojekte. Stadtverwaltung, Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), das Hannoveraner Planungsbüro Schnüll, Haller und Partner und das Regierungspräsidium (RP) bemühen sich, einen Plan für die Sanierung der Königsbrücker Straße zu erarbeiten, der in den nächsten sechs Monaten dem Stadtrat zur Abstimmung vorgelegt werden kann. Votieren die Volksvertreter für das Papier und läuft das anschließende Planfeststellungsverfahren beim RP reibungslos, könnte der Umbau das Abschnitts 2004 beginnen. Dass wieder Bewegung in das Thema kommt, deutete sich schon an. Kurz vor Weihnachten bemühten sich Gerhard Ritscher, Leiter der Hauptabteilung Mobilität im Rathaus, DVB-Planer Ingo Wortmann sowie Vertreter des RP, die Planungen anzuschieben. Wichtigstes Detail für die Verkehrsbetriebe war dabei – wie vom Stadtrat vorgegeben – die so genannte Beschleunigung der Bahnen. Die Züge sollen nicht mehr ständig hinter den Autos im Stau stehen. Als beste Variante galt dafür lange Zeit ein eigenes Gleisbett, das auch als Voraussetzung für die maximale Förderung des 22,4 Millionen-Euro-Projekts angesehen wurde. Nachdem aber klar war, dass Straßenbahngleise, je zwei Autospuren pro Richtung, Rad- und Fußwege keinen Platz auf der Trasse haben, führten die unterschiedlichen Interessen zu Streit.
Schließlich sprach das Regierungspräsidium ein Machtwort, forderte die Überarbeitung der Pläne. Die hat die Stadt im Oktober 2001 in Hannover in Auftrag gegeben. Die Planer schlugen letztlich eine teilweise Überfahrung der Gleise durch Autos zwischen Louisenstraße und Bischofsweg vor. Dieser Plan ist jetzt Basis des Papiers, das bis Juni dem Stadtrat vorgelegt werden soll. „Wir sind in den Abstimmungsgesprächen“, bestätigte gestern Rathaussprecher Kai Schulz. Grundlage dabei seien 5,80 Meter breite Fahrbahnen und zum Teil überfahrbare Straßenbahngleise. Damit sei Platz für Parkbuchten und Radwege. Seit September 2001 gilt diese Variante als voll förderfähig. Dafür bekam OB Roßberg (FDP) die Zusage des Wirtschaftsministers.
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