Stadt und DVB suchen vor „Dresden-Konferenz“ gemeinsame Sprachregelung/ Verkehrssimulation für Ende März geplant Explosive Stimmung im Rathaus. Heute um 14.30 Uhr treffen sich die Verkehrsexperten aus dem Rathaus mit den Verantwortlichen der Dresdner Verkehrsbetriebe (DVB), um über den Ausbau der Königsbrücker Straße zu diskutieren. Ziel der Sitzung bei OB Ingolf Roßberg (FDP): bevor morgen auf der so genannten „Dresden-Konferenz“ hochrangige Vertreter von Stadt und Land über die Verkehrspolitik der Landeshauptstadt beraten, soll eine gemeinsame Sprachregelung für die verfahrene Planungssituation gefunden werden. Dabei muss der OB eine Lösung offerieren, mit der die DVB offiziell wieder in die Planungen eingebunden werden und die die bisher geleistete Arbeit des Unternehmens an diesem Thema aufwertet. Unabhängig davon, welche Planungsvariante später beim Bau bevorzugt wird.
Der Hintergrund der brisanten Sitzung: seit spätestens Ende Januar herrscht zwischen den Verkehrsplanern der Stadt und der DVB dicke Luft. Zu der miesen Stimmung führte die Tatsache, dass mit den Planungsarbeiten im Herbst vergangenen Jahres plötzlich das Hannoveraner Ingenieurbüro Schnüll, Haller und Partner beauftragt wurde. Bereits im November entzog die Stadt den DVB die Verantwortung für die Vorschläge zum Ausbau der Staupiste, Mitte Dezember legten die Fachleute aus Hannover ihre Entwürfe vor. Noch bis unmittelbar vor die Entscheidung der Stadtverwaltung hatten die DVB fieberhaft an ihren Überlegungen gearbeitet und im November schließlich eine Kompromissvariante präsentiert, bei der sich die Autos zwischen Louisenstraße und Bischofsweg stadtauswärts eine Fahrbahn mit der Staßenbahn teilen sollen.
Seit im Januar die Pläne aus Hannover vorfristig bekannt wurden, ruhen die Arbeiten in den DVB-Büros. Vorstandssprecher Frank Müller-Eberstein lehnt seit Wochen jeden Kommentar zu dem Thema ab. Selbst zu den internen Kosten der Planungsarbeiten, die mit Unterbrechungen seit Mitte der 90er Jahre laufen, wollte er sich nicht äußern. Dabei war das Unternehmen gezwungen, seine Vorschläge wegen verschiedener Einwände immer wieder zu überarbeiten und stand unter anderem wegen fehlender Radwege in den Zeichnungen lange selbst unter Beschuss.
Ob nun den Planern aus Hannover die Quadratur des Kreises gelingt und sie auf dem beschränkten Platz genügend Raum für Straßenbahnen, Autos, Radfahrer und Fußgänger unterbringen können, ist noch offen. Das soll die Computersimulation im März zeigen. Klar ist mittlerweile jedoch, dass sich Straßenbahnen und Autos im Mittelabschnitt der Straße Fahrspuren teilen sollen. Rollt der Verkehr dennoch flüssig genug, will das Wirtschaftsministerium den Ausbau der Straße mit dem möglichen Höchstbetrag fördern. Das wären 75 Prozent der insgesamt etwa 22,4 Millionen Euro.
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