Nov
25

Von Kompromiss-Stimmung war gestern Abend keine Spur. Auch der neue Ausbauplan für die Königsbrücker Straße zwischen Albertplatz und Stauffenbergallee, den die Stadt im Kulturrathaus vorstellte, wurde von vielen der über 100 Anwohner und Gewerbetreibenden kritisiert. Der Plan sieht bis auf den Abschnitt zwischen Paul- und Katharinenstraße ein eigenes Gleisbett für die Straßenbahn und einstreifige, bis 5,80 Meter überbreite Fahrbahnen vor. Das sei viel zu breit und ein versteckter vierspuriger Ausbau. „In Empfehlungen für Hauptverkehrsstraßen werden Breiten von 4,75 bis 5,50 Meter genannt“, sagte Torben Heinemann von der Bürgerinitiative. Zudem müssten die Radler noch zu viel auf dem Gehweg fahren. Andere beschwerten sich, dass vor dem Schauburg-Kino nur noch halb so viel Platz bleibt als jetzt. Außerdem würden zu große Teile der Vorgärten verloren gehen. Es gab aber auch Bürger, die für Fahrbahnbreiten bis sechs Meter und einen vierspurigen Ausbau plädierten. Wie diese Meinungen in das 17-Millionen-Projekt noch einfließen, ist fraglich. Baubürgermeister Herbert Feßenmayr (CDU) über den jetzigen Plan: „Wir haben alle Forderungen berücksichtigt. Mehr an Kompromissen geht nicht.“ Auch die Stadtrat-Fraktionen sind geteilter Meinung. Eva Jähnigen, Fraktionssprecherin der Grünen, sieht die Lösung als nicht stadtteilverträglich an. Dagegen will sie die CDU-Fraktion mittragen. Geschäftsführer Jürgen Eckoldt: „Wir müssen endlich an die Ausführung gehen.“ Wegen des Planfeststellungsverfahrens ist daran aber erst ab 2005 zu denken.

Sächsische Zeitung, 25.11.2003

Kein Kommentar

Kommentieren

Achtung!
Du musst eingeloggt sein um einen Kommentar zu hinterlassen.